

Quartalsbericht Wertpapierdepots zum 31.03.2016
+++ ARCHIV +++
Risikoteilung über verschiedene Assets und Währungen
Rückblick und aktuelle Markteinschätzung
Eine Einschätzung von
Peter Frelenberg, 01. April 2016
Geschäftsführender Gesellschafter
Institut Rhotham
Ungewöhnliche Aussichten...
... erfordern, um es in der Seemannssprache auszudrücken, eine besondere Wahrschau.
Wenn wir uns die Quartalsauszüge I/2016 der für unsere Kunden verwalteten Wertpapierdepots ansehen, zeigt sich, dass unsere in den letzten Quartalsberichten zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen in der Realität Spuren hinterlassen haben.
Änderungen der fundamentalen Bedingungslagen, wozu wir ausführlich berichteten und stets aktuell auch in unserer RubrikAktualitäten Hinweise geben, sind nicht ersichtlich. An dieser Stelle möchten wir daher nicht zu Wiederholungen greifen, sondern aufzuzeigen versuchen, was auf dem gegebenen Hintergrund zu beachten ist und wie sinnvoll gehandelt werden kann.
Der Rohölpreis war nach kurzer Erholung so niedrig wie nie. Die Aktien und Anleihenmärkte goutieren das ebenso wenig wie die zurückliegend von uns dargelegten Spannungslagen/terroristischen Aktionen nicht ausgestanden sind und sich vielmehr in einer Art „Show Down“ zu verstärken scheinen.
Glaubt man den Analysten, läuten die Aktienmärkte gleichwohl eine Wende zum Positiven ein, nicht zuletzt wegen der NULLZINSEN der EZB und der verhaltenen Einlassungen von Frau Yellen zur zukünftigen Zinspolitik der FED, die sich unserer Einschätzung nach mit besonnenen Zinsschritten für die Zukunft gleichwohl wird weitere Handlungsspielräume schaffen wollen.
Wir sehen die Entwicklung der Aktienmärkte eher skeptisch.
Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die EZB ihr Pulver ohne sichtbaren Inflationseffekt verschießt. Mit nunmehr NULLZINSEN und einem negativen Einlagenzins von 0,4 % scheint die letzte Silberkugel im Lauf „Helikoptergeld“ zu sein, um das Deflationsgespenst zu vertreiben. Die Aktienmärkte fangen an, das im negativen Sinn zu berücksichtigen.
Im Ernst, Mario Draghi wurde, nachdem er am Donnerstag, den 10. März 2016 gerade den 0,0 Prozent Leitzins erläutert hatte aus dem Auditorium gefragt: "Gehört Helikoptergeld zum Instrumentenkasten der Europäischen Zentralbank?" Draghi antwortete zum Erstaunen seiner Zuhörer, dass dies ein sehr interessantes Konzept sei, das in akademischen Zirkeln diskutiert werde und meinte: "Wir müssen das beobachten." Der Anfang ist gemacht, schließlich erhalten Banken, die zukünftig bereitwillig Kredite vergeben, hierfür "Prämien" der EZB analog zum negativen Einlagenzins in Höhe von 0,4 % der Darlehenssumme.
Nun, wenn nichts mehr geht, lässt man halt über den Einkaufsstraßen aus dem Helikopter Geld regnen, das dann schnell in die Läden getragen wird und endlich das Inflationsziel näher bringt. Mit dieser Sinnbildprägung, die tatsächlich zu einer Begrifflichkeit avanciert ist, ist bildhaft gemeint, nichts geht mehr, alles ist ausweglos, jetzt müssen die Bürger Geld geschenkt bekommen.
Letzter Ausweg
Schuldenschnitt, ohnehin jetzt wieder ganz aktuell bezüglich Griechenland über den Internationalen Währungsfonds wieder in der Diskussion! Die Grenze zur (verbotenen) Staatsfinanzierung durch die EZB scheint erreicht.
Solches Gedankengut (Helikoptergeld) wird von dem obersten Währungshüter nicht schmunzelnd als Unsinn abgetan?! Nun, neben dem ausufernden und bislang wirkungslosen Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB von monatlich jetzt 80 Milliarden Euro und den (wir berichteten) zunächst verborgenen (bis Freitag Abend, den 05.02.2016) weiteren Wertpapierkäufen durch die nationalen Notenbanken in einer bis dato nicht offen gelegten Höhe, saldiert zum Jahresende 2015 auf zusätzliche ca. 500 Milliarden EURO, soll noch was gehen?
Sicher, jetzt erfolgen durch die EZB auch noch Anleihenkäufe aus der Privatwirtschaft. Dringend notwendige Strukturreformen? Braucht es nicht, Geld ist ja billig! Zukunft? Verspielt! Der geneigte Leser mag meinen, unsere Darstellung sei einseitig, ja gar polemisch. Daher möchten wir an dieser Stelle unsere Ausführungen zum IV. Quartal 2015 um die Darstellung einer klassischen Kausalitätskette ergänzen. Dabei geht es um die nachhaltige Bankensanierung im EU-Raum.
Basel III verlangt von den Banken zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1), um sie weniger krisenanfällig zu machen. Die Banken werden Stresstests durch die EZB unterzogen, um zu sehen, ob sie ausreichend für Krisen gewappnet sind. Das Null-Zins-Szenario lässt die Banken auf allen Ertragsebenen weniger Geld verdienen, Geld, das für die Bildung von Eigenkapital fehlt.
Das weltweite Bankensystem ist das Rückgrat der Weltfinanz. Die schwache Weltkonjunktur (China, Schwellenländer etc.), Kreditrisiken aus dem Ölgeschäft/Rohstoffen und geopolitische Verwerfungen sind ein Bedingungsfeld dafür, dass Minuszinsen erst recht das Geschäftsmodell der Banken in Frage stellen.
Die Bankenaufsicht droht den europäischen Banken in der gegebenen Unterkapitalisierung mit harten Sanktionen. Seit der Leh. Bros.-Krise wurde ein Regime eingeführt, dass die Banken einerseits dazu verdammt, Geld zu verdienen, andererseits aber so einschnürend mit Kosten und Maßnahmen überzieht, dass die Luft zum Atmen dünn wird. Das macht im Ergebnis noch krisenanfälliger!
Woher Eigenkapital nehmen, wenn nicht stehlen?
Nun, so ähnlich geht es tatsächlich! Dafür sehen die entsprechenden EU-Direktiven und die hieraus folgenden nationalen Gesetzgebungsmaßnahmen vor,
Siehe hierzu diese Artikel:
Sanierungs- und Abwicklungsgesetz
Abwicklungsmechanismusgesetz
dass der Steuerzahler auf keinen Fall zur Bankenrettung/bei Bankeninsolvenzen herangezogen werden soll. Vielmehr soll der Bankkunde mit seinen Einlagen jenseits 100.000,- persönlich (abgesehen von den jeweiligen Einlagensicherungssystemen der Privatbanken) haften.
Die Banken schritten, gern gesehen von den Aufsichtsbehörden, voran und bedienten sich zur Darstellung von zusätzlichem Eigenkapital (Additional Tier 1) sog. CoCo-Bonds (Contingent Convertible Bonds). Das sind Schuldtitel, die
• ein Wandlungs- oder Herabschreibungsverfahren nach Wahl des Schuldners vorsehen,
etwa eine Wandlung in Aktien (ggf. dann wertlose Bankaktien) oder ein Herabschreiben
bis auf "NULL" = Totalverlust
• zeitlich unbefristet sind
• Kündigung, Rückzahlung oder Rückkauf nur mit vorheriger Erlaubnis der Aufsicht ermöglichen
• die Zahlung von Zinsen in das Ermessen des Emittenten/Schuldners stellen.
Hier wurde trotz dieser sehr risikobehafteten Bedingungen ordentlich zugelangt. Gegenwert für das Risiko: Ein hohes Zinsversprechen von ca. 6,75 % p.a.
Bedenkt man die enorme Vermögensumverteilung zu Lasten des Anlegers, wonach Staaten sich auf Null refinanzieren und dem Sparer verglichen mit normalen Zeiten bei einem Anlagekapital von EURO 50.000,- schon nach 8 Jahren ein VW-Golf mangels Ertrag durch die Lappen geht, ist das ein enormer Batzen. Hinzu kommen steigende Bankgebühren/Negativzinsen, die steuerlich nur im Rahmen des persönlichen Freibetrages von EURO 801/1.602 Ledige/Verheiratete geltend gemacht werden können. Das reizt, hochverzinsliche Risikopapiere zu erwerben.
Im Ergebnis findet seit Jahren eine riesige Vermögensverlagerung von konservativen Sparern zu risikobereiten (siehe u.a. CoCo-Bonds) Investoren statt.
Das bleibt nicht aus, denn In der Nachkriegsgeschichte war die Politik noch nie so von Unsicherheiten geprägt wie jetzt, auf allen Ebenen! Die Weltbörsen spiegeln in den Charts wieder, welch chaotisches Auf- und Ab durch nicht prognostizierbare Abläufe ihren Widerhall finden.
Geringes Eigenkapital, riesige Altlasten, enormes Volumen fauler Kredite südeuropäischer Banken, Einschnürung des Investmentbankings durch Überregulierung
Die Bankenkrise ist sichtbar, aber nicht nur das! Sie bedingt sich nachgerade in der Wechselwirkung der sehr hohen Verschuldung vieler Volkswirtschaften bei weltweiten Staatsschulden von geschätzt 42,4 Billionen EURO, mit deren Aufkauf sich die Notenbanken für die Politik des billigen Geldes (Währungsstabilität?!) hervortun.
Kommt ein Crash, addieren sich die Kredite von Banken, Privatkunden, notleidenden Hypothekenfinanzierungen-/blasen, Unternehmen und Privatkunden hinzu.
Angesagt ist, hellwach zu sein und Wege zu finden, sich gegen Unsicherheiten abzusichern, was einer Quadratur des Kreises gleich kommt, aber nicht unmöglich ist.
Diese Darstellung soll dazu dienen, aufzuzeigen, dass - beispielhaft und im übertragenen Sinn - CoCo-Bonds oder ähnliche Instrumente gewiss nicht der richtige Weg sind, auch nicht bei unterstellten 6,75 % p.a. Ertrag. Bei ähnlichen Erträgen wissen wir um weniger risikobehaftete Anlagen!
Wie ist vorzugehen?
An erster Stelle möchten wir den Gesichtspunkt der Risikoteilung
über Assets und Währungen nach vorne stellen.
Dann ist genau hinzusehen, welche Anlagevehikel im Bereich der Finanzinstrumente gemessen an ihren Kostenstrukturen in der gegebenen Lage überhaupt Sinn machen können. Da helfen überdies auch ETF's ebenso wenig wie z.B. Mischfonds (Risikoteilung durch Kombination von Aktien und Anleihen), die gerade in Krisenzeiten vor hohen Verlusten schützen sollen, und in die mittlerweile jeder vierte EURO, den Privatanleger in Finanzinstrumente gesteckt haben, investiert ist. Hier wurden von Juni 2015 bis 31. Januar 2016 im Schnitt 9,4 % verloren, in Einzelfällen gab es Negativausschläge bis zu 40 %!
Gerade die Anleihenmärkte, die von Mischfonds im Wechselspiel sinkender Aktien- bei gleichzeitig steigenden Anleihenkursen in vergangenen Jahren genutzt wurden, bieten Brisanz. Was ist mit den Anleihekursen nach langer Phase der Niedrig-/jetzt Minuszinsen, wenn die Zinsen steigen? Dann addieren sich zu immer noch mageren Erträgen herbe Kursverluste (auch hier zeigt sich für die EZB die Schwierigkeit, aus der Niedrigzinsphase ohne Schaden heraus zu kommen).
Wir raten dazu, keinesfalls den Aktienmärkten den Rücken zu kehren, glauben aber dem Credo der fondsbasierten Risikominimierung als Wunderdroge nicht. Gewiss, nach den herkömmlichen Risikorastern rangierten Aktien-Einzelwerte ganz oben auf der Risikoskala, aber, wir haben die Zeitrechnung der Niedrigzinsen und volatiler Aktienmärkte, die erst einmal die Fondskosten verdienen müssen, bevor etwas übrig bleibt.
Gerade jüngst verkündete Daimler eine Rekorddividende, die über den zurückliegenden herben Kursverlust hinwegtröstet. Aber, was heißt das angesichts der Tatsache, dass allein Apples Börsenwert den der Automobilriesen VW, Daimler und BMW zusammen genommen bei weitem übersteigt. Was heißt das, wenn Zukunft eher in der IT-Wirtschaft/Dienstleistung liegt als in den angestammten Industrien, wie Automobil- und Maschinenbau?
Wer sich erhöht, wird erniedrigt werden, steht schon in der Bibel. Es ist keineswegs ausgemacht, dass die Wandlungsfähigkeit der angestammten Industrien dem "actio-reactio-prinzip" folgt und seinen Stellenwert erhält, ja sogar darüber hinaus wächst.
Ohne Anlagephantasie kein Erfolg, ohne genaue Analyse der Märkte aber auch nicht. Unlängst haben wir Sie darüber informiert, dass wir hier ein System entwickelt haben, dass sich Erfahrungswissen nur insoweit zunutze macht, als die Innovationsparameter bewertet werden, die Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen erzeugt haben. Zugleich werden dabei Nachfragepotentiale nach Waren und Dienstleistungen in ihren Verschiebungen gewichtet und auf Zukunft projiziert, ebenso wie die Marktdurchdringungsfähigkeit und die Finanzstabilität, in sich entwickelnden Märkten bestehen zu können.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehen wir eine Unzahl von Start-Ups. Fondsorientierungen in diese Richtung betreiben wir nur sehr zurückhaltend, da wir zu der Erkenntnis gelangt sind, dass im Zinstal allein schon der Begriff Start-Up als Verlockung für Investitionen ausreicht. Wir erwarten eine schmerzliche Konsolidierung.
Ergebnis
Derzeit meiden wir die Anleihenmärkte. Fonds untersuchen wir hinsichtlich ihrer Ergebnisse gemessen an den Kostenstrukturen und halten ausgewählte Fonds im Portfolio, auch Mischfonds. Vorsichtig mischen wir dort, wo die vereinbarten Anlagerichtlinien es erlauben, Einzelwerte bei. Dabei streben wir ein Mischungsverhältnis von einem Drittel kursorientierten zu zwei Dritteln dividendenorientierten Werten an und achten auf eine Währungsdifferenzierung, die angesichts der Europroblematiken zur Risikoreduzierung dienen soll.
Auch den Substanzwertgesichtspunkt gewichten wir, was nachgerade bei "flüchtigem" IT-Wissen als wesentlichem Firmenwert (Patente) wichtig ist, da hier neben der Marktdurchdringung die Fähigkeit zu Innovationen eine besondere Rolle spielt:
Die Alternative zu Aktienwerten
Gerade jetzt sehen wir kurz- bis mittelfristig laufende Investments im Bereich von Einzeleigentum als besonders attraktiv an. Damit meinen wir Mobilien wie z.B. Container, Spezialcontainer, Wechselkoffer etc., die klassisch vermietet sind und seitens der Partner über einen herausragenden Track-Record verfügen. Diese und vergleichbare Investitionsmöglichkeiten sehen wir als sinnvolle Vermögensergänzung an. Dabei haben wir teilweise seit über 38 Jahren hervorragende Erfahrungen bei Ausschüttungserträgen von um die 5 % p.a. gemacht, Laufzeiten zwischen 1 - 5 Jahren!
Auch Leasingmodelle, z.B. im boomenden Flugverkehrsmarkt, wo zurückliegend stets um die 6 % p.a. ausgeschüttet wurden und der Substanzwert "Flugzeug" den Hintergrund bildet, sind aus unserer Sicht wert, als Beimischung und Risikoteilung im Anlagevermögen bedacht zu werden, sei es auf EURO-Basis oder auf US-$ Basis.
Sprechen Sie uns einfach an, wenn Sie Anlagealternativen suchen oder auf Anlagemöglichkeiten, die Sie interessieren, aufmerksam geworden sind. Unser Marktzugang ist ganzheitlich, da wir gänzlich anbieterunabhängig sind und Zugang zu fast allen Investmentvermögen haben, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind..
Reden wir darüber, auch und gerade angesichts von NULLZINSEN, über
• unsere Best-Preis-Garantie mit Beratung
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hr Peter Frelenberg
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